PocketGPS S1 – Gehäuse, Display, Bedienelemente, USB-Buchse

Letzte Änderung am 02.06.2019

Das Gehäuse …

    … des PocketGPS S1 macht einen stabilen Eindruck. Auch bei ihm besteht es allein schon wegen der HF-Eigenschaften aus einem Plastikwerkstoff, genauer aus einem ein wenig lichtdurchlässigen, keineswegs spröden, sondern – für die Bruchfestigkeit günstig – eher etwas zähen Material mit hoher Anziehungswirkung für Staubteilchen.

    Es ist wohl kaum möglich, einfachere Geräte mit Buchsen unempfindlich gegen Wasser zu gestalten. Das trifft auch für das PG-S1 mit USB- und Kopfhöreranschluss in den Seitenwänden und einer Öffnung für das Mikrofon in der Displayeinheit zu. So sind schmale Spalte (wohl kaum über 0,1 mm) auf der Frontseite – um die Displayeinheit und die Drei-Tasten-Bedieneinheit herum – als belanglos einzustufen.

    Offensichtlich (bei geeignetem Lichteinfall an sich abzeichnenden Helligkeitsunterschieden zu erkennen) besteht das Gehäuse aus einem wannenförmigen Unterteil und einem darauf aufgesetzten Oberteil in Gestalt eines Rahmens (teilweise wohl ebenfalls wannenartig nach unten abgeschlossen), in dem die Display- und die Bedieneinheit ruhen. Diese zwischen Ober- und Unterteil umlaufende Fuge wirkt visuell äußerst dicht (dabei ist ihre eigentliche Art unklar; ursprünglich hatten Anwender einen umlaufenden Spalt beanstandet.
    Wenn die mechanischen Anforderungen nicht allzu hoch sind, dürfte als Maßnahme gegen das Eindringen von Wasser schon beispielsweise das Unterbringen in einem Folietütchen genügen.

Die Gehäuse-Abmessungen

    Allein schon im Vergleich mit GPS-Loggern der bekannten Transystem-747- bzw. QSTARZ-Serien kann das Gehäuse des PG-S1 mit seinen 45 × 67.2 × 16.4 mm³ als klein gelten. Z. B. ist es kleiner als das 47 x 72 x 20 mm³ große Gehäuse des 747ProS (von Transystem Inc., auch beschrieben bei OpenStreetMap).

    Damit werden vom Cuu:B-PocketGPS selbst die Abmaße anderer Display-Geräte wie etwa des – allerdings bereits älteren – Forerunner 305 von Garmin (53 x 69 x 18 mm³) unterboten. Ohnehin müssen aber bei Vergleichen dieser Art nicht zuletzt auch die Abmesssungen des eigentlichen Displays im Zusammenhang mit dem Detailreichtum der Darstellung und der abhängig vom Einsatz benötigten Ablesbarkeit berücksichtigt bleiben (vgl. die entsprechend zugeschnittenen noch kleineren GPS-Sportuhren).

    Wie bei vielen miniaturisierten Geräten, speziell auch GPS-Loggern, wird das Miniformat des PocketGPS dadurch ermöglicht, dass auf die Auswechselbarkeit des Akkus verzichtet wird. Der Preis für die Miniaturisierung ist somit zum einen – wohl am leichtesten zu verschmerzen – eine allein durch den Verschleiß des Akkus (normalerweise immerhin auf mehrere Jahre) begrenzte Nutzungsdauer. Will man nicht, mit einem zu früh entladenen Geräteakku unterwegs, das Loggen vorzeitig beenden müssen, hat man statt eines nicht gerade schweren Reserveakkus wohl höchstens – im Widerspruch zum kleinen Gewicht und den kleinen Abmessungen des Loggers – eine USB-Batteriebox zur Auswahl (so auch von Cuu:B im Board empfohlen).

    Des weiteren wird beim PG-S1 dadurch Platz eingespart, dass der im Vergleich zu vielen herkömmlichen Loggern sehr große Speicher fest eingebaut ist. Zusammen mit der vom Nutzer eventuell noch immer gewünschten Erweiterbarkeit (z. B. für MP3-Files oder Kartendaten) entfallen zusätzlich aber auch bei anderen GPS-Loggern nicht immer optimal gelöste Besonderheiten wie Kontaktprobleme am zum Auslesen herauszunehmenden Speicherchip oder dessen ungewolltes Herauslösen aus dem Gerät.

Das Gehäusezubehör: Handschlaufe

    Ob man die zum Lieferumfang gehörende Handschlaufe in die in der Seitenansicht oben am Gehäuse sichtbare Öse einfädelt, wird von den Gegebenheiten beim Einsatz abhängen. Im Hinblick auf die GPS-Empfangsqualität ist das bewegte Handgelenk keine schlechte Wahl und noch immer erheblich besser als irgendwelche Jacken- oder Hemdentaschen.
    Vielleicht etwas kurios: Das PG-S1 schlüpft längst nicht so elegant in das Täschchen für den Rucksack-Schultergurt wie bislang ein eigentlich etwas größerer, aber viel rundlicherer iBlue-747. Zugegeben: Mit dem PG-S1 würde man sich daran ohnehin ein Fenster für das Display wünschen und einen einfachen Zugang zu den Bedientasten.

Das Display …

… des PocketGPS S1 mit – wegen der Farbigkeit bestechender Wirkung – ist in OLED-Technik ausgeführt, mit den bekannten Eigenschaften wie relativ hohe Leuchtkraft der selbstleuchtenden Pixelelemente (in den Farben Rot, Grün, Blau), hoher Kontrast und Unabhängigkeit der Farbwiedergabe vom Betrachtungswinkel. Es ist zu 128*128 Pixeln organisiert, die sich über eine sichtbare, eigentlich matte Fläche von 27,2 x 27,2 mm² (Diagonale 1,5″) erstrecken, entsprechend 118 Pixel/inch („118 ppi“), und befindet sich hinter dem 28 x 28 mm² großen Sichtfenster der spiegelblanken Frontplatte der Display-Einheit.

    Mit diesen Pixel-Abmessungen sind selbst Zeichen im Format 8 x 5 Pixel entsprechend einer Schriftgröße von knapp 5 pt noch gut ablesbar. In einigen der Menues sind aber auch bequem aus der Ferne ablesbare Zeichenhöhen bis zu 7 mm (34 x18 pixel) verwendet, so für Angaben wie verbrauchte Zeit, zurückgelegte Wegstrecke.
    Die Anzeigeeigenschaften des Displays sind einstellbar – die Helligkeit in vier Stufen („Gering“ / „Mittel“ / „Hell“ / „Sehr hell“) und die Anzeigedauer in fünf Stufen („5 sec“ / „10 sec“ / „20 sec“ / „30 sec“ / „Ständig“), wobei diese Zeitintervalle mit dem Ende jedes für das Aktivieren der Anzeige geeigneten Tastendrucks gestartet werden.
 

    Die Stromaufnahme des Displays darf man nicht vernachlässigen: Bei einem Test im Loggerbetrieb reduzierte sich die Batterielaufzeit im Extremfall des Dauerbetriebs mit sehr hellem Display (heller Kartenhintergrund in der Betriebsart „4 Find My Point“; Einstellung „Sehr hell“) auf etwa die Hälfte gegenüber dem vergleichbaren Test mit abgeschaltetem Display. Offensichtlich nahm das Display dabei etwa ebensoviel Strom auf, wie im Mittel das Loggen allein. Hier ist deshalb die Wahl einer kurzen Anzeigedauer ratsam Anm1. Das oben umschriebene Nachtriggern bedeutet, dass sich die Anzeige bei Bedarf trotz kurzer gewählter Dauer mit laufend wiederholten Tastendrücken beliebig lange aufrecht erhalten lässt.

    „Geeignete Tastendrücke“ sind jene auf die OK-Taste sowie auf die +/- Wippe noch vor dem Verlöschen der Anzeige. Allerdings öffnet ein längerer Druck (mehr als 3 Sekunden) auf den OK-Taster eines der beiden kleinen Menüs für den Tastaturmodus und das Ausschalten des Loggers. Dagegen bleibt das Betätigen der +/- Wippe ohne Einfluss auf den jeweils gewählten Zustand des Loggers: Solange man sie in beliebiger Richtung gedrückt hält, leuchtet das Display ständig und nach dem Loslassen noch zusätzlich für die eingestellte Anzeige-Dauer.

    Bei allen OLED-Displays steht deren Leuchtkraft mit der Leuchtkraft der Umgebung in Konkurrenz, voll freilich in sonniger Umgebung. Demgegenüber mögen Aufhellungen durch auftreffendes Fremdlicht, die den Kontrast zusätzlich verringern, weniger ins Gewicht fallen. Bei normalem frontalem Blick auf das Display bleiben sie, vermutlich aufgrund ausgeklügelter Maßnahmen bei den Displaystrukturen, wie nachfolgend skizziert, auf bestimmte Einfallsrichtungen des Fremdlichts beschränkt – enge Bereiche parallel zu den Displaykanten und schräg zur Displayfront (zur besseren Verdeutlichung des Effekts wurde bei den Aufnahmen ein engbegrenzter Lichtkegel verwendet). Wie bei näherer Betrachtung zu sehen ist (zum Vergrößern Linksklick auf die Bilder), treten dabei vor allem wohl die Maskenstrukturen hervor, die die einzelnen OLED-Elemente umgeben.

  

    Um das Erkennen des Displays im grellen Sonnenlicht dennoch zu ermöglichen, kann man das Gerät einfach in Gegenlichtstellung drehen oder das Display mit der Hand abschatten. An der Fahrradhalterung während der Fahrt ist selbst Letzteres zwar kaum praktikabel. Aber es gibt ja genug Freizeitaktivitäten mit dem Fahrrad, bei denen man das Display nicht während der Fahrt ablesen können muss.

    Jedenfalls ist der Fahrradlenker ein günstiger Platz, wenn es um raschen Zugriff zum Gerät und möglichst geringe Einbuße bei der Empfangsqualität geht.

Die Bedienelemente …

… des PocketGPS S1 lassen – wie bei Kleingeräten üblich (es handelt sich um drei Drucktaster – ”MODE”, ”OK”, ”LAP” – am unteren Rand der Front, einen Wipptaster – ”+”, ”-” – und einen Drucktaster – ”REC” – an der rechten Seitenwand) – beim Betätigen einen deutlichen Druckpunkt verspüren, begleitet von einem nicht überhörbaren Klickgeräusch (”Knackfrosch”-/Schnappscheiben-Prinzip). Dennoch ermöglicht eine angenehme Leichtgängigkeit ein besonders im Fall des MODE-Tasters erfreulich zügiges Bedienen.

Beim Betrieb in einem nicht gerade stabilen Behältnis ist diese Leichtgängigkeit wegen von Gegenständen oder auch von Teilen der Wände des Behältnisses ungewollt ausgelöster Tastendrücke aber eher nicht so vorteilhaft. Am meisten betrifft das den etwas vorstehenden OK-Taster (angenehm für das Bedienen bei Dunkelheit; aber auch zum unerwünschten Einschalten des Loggers kam es so schon) sowie an der rechten Seitenwand die Tastenwippe und den REC-Taster.
Dem trägt eine Sperrfunktion der Taster Rechnung. Sie ist über langes Drücken des OK-Tasters (ca. 3 Sekunden) und nochmaliges kurzes Drücken mit ”OK” auf (voreingestellt) ”Key Lock” erreichbar. Im verriegelten Zustand schaltet ein Druck auf einen beliebigen Taster lediglich das Display ein – mit den zu der Zeit geltenden Anzeigeparametern (also auch für die konfigurierte Dauer) und Inhalt vom zuletzt gewählten Modus.
 

Damit werden die Taster – den OK-Taster ausgenommen – taub. Ungewollten Änderungen an den Einstellungen einschließlich Anzeigemodus wird so vorgebeugt. Einzig das längere Drücken des ”OK”-Tasters aktiviert den ”+/-”-Taster für die Auswahl ”Unlock Keys”/”Power Off” und die anschließende Bestätigung mit ”OK”.

Für einen zusätzlichen Schutz – auch des Displays – kann man aus dem durchsichtigen Innenteil der Verkaufverpackung die quaderförmige Mulde herausschneiden, um den Logger – so wie im Originalzustand mit dem Display nach innen – da hineinzulegen.

Die USB-Buchse …

    … des PocketGPS S1:

Diese Staubschutzabdeckung der Mini-USB-Buchse ist mit einem angeformten Bändchen am Gehäuse angehängt (Bilder links und Mitte). Dank des zäh-elastischem Materials dürfte sie die USB-Buchse auf lange Zeit gut schützen können.

  

Und mit einem deutlichen Spalt für den Fingernagel (Bild rechts) ist dafür gesorgt, dass dieses Deckelchen auch bequem zu fassen ist.

Anmerkungen

Anm1  Dafür spricht auch, dass in die Lebensdauer von OLED-Displays, charakterisiert durch die Abnahme der Lichtausbeute, sowohl die Betriebsdauer als auch die dabei gewählte Lichtintensität eingehen – siehe z. B. WikipediaDE: OLED – Nachteile.

So zeigten sich am vorliegenden Exemplar z. B. im Winter 201617 nach etwa 60-monatiger, wenn auch sparsamer Benutzung des Displays beachtliche Helligkeitseinbußen der oft benutzten Bereiche in Gestalt eingebrannter Muster. Beim Laden befinden sich – nicht vermeidbar – die aktiven Pixel des Symbols der Füllstandsanzeige und des Schriftzugs "Charging" im Dauerbetrieb. Bei inzwischen etwa 400 Logs, d. h. geschätzt 400 jeweils mehrstündigen Ladevorgängen (mit 4 Stunden je Vorgang wären das 1600 Stunden) – ein Schönheitsfehler, sicherlich forciert durch einen relativ frühen Stand der OLED-Technik des Displays.


Klaus Dannowski – Klaus‘ GPS-Ecke
O4.O1.2O12